Vegan in Barcelona
Vier europäische Städte gelten als DIE veganen Hochburgen in Europa. Neben der unangefochtenen Nummer 1 Berlin, drängen sich drei weitere Metropole dahinter – London, Wien und Barcelona.
In der katalanischen Hauptstadt Barcelona soll das mediterrane Veganherz vor Freude strahlen, heißt es. Unser
Städtetrip nach Barcelona stand somit unter einem kulinarisch guten Stern. Ein paar kurze Online Recherchen zu dem ein oder anderen veganen Restaurant und die Reise konnte beginnen. Nach weniger als zwei StundenFlugzeit betreten wir spanischen Boden, bzw. katalanisches Hoheitsgebiet, so sehen dies zumindest die stolzen Katalanen. Angenehme 20 Grad Celsius um acht Uhr abends mitten im November versprühen ein wohliges Mittelmeerfeeling. Nach der Ankunft im Hotel führt der erste Weg sofort in die nächstbeste Tapasbar. Unweit der Universität sitzen wir inmitten einiger junger Leute, dem Aussehen und der Location nach viele Studenten, und warten auf unser Cerveza, während wir die Speisekarte studieren. Diese Bar war keine vegane Tapasbar, womit geschätzte 80 Prozent der Speisen ein No-Go darstellten. Neben Oliven, Patatas Bravas, Pimentos de Padrón (grüne Paprika aus Galizien) war im Grunde lediglch Fisch und Fleisch auf der Speisekarte zu finden. Diese drei veganen Tapas hatten es jedoch in sich, weshalb dem Kellner erneut dieselbe Order aufgetragen wurde. Selbstredend nochmals Hand in Hand mit zwei vollen Gläsern Moritz (beliebtes Bier einer Bierbrauerei mit Sitz in Barcelona).
Tags darauf, bei gefühlten sonnigen 25 Grad Außentemperatur steht ein wenig Sightseeing an. Den berühmten Park Güell und die Sagrada Família von Antoni Gaudí galt es zu besichtigen. Zum Lunch nur schnell ein paar Batatas Pravas, ein paar gegrillte Champignons und Pan con Tomato, denn am Abend wollten wir nach der Touritour dann ab in ein rein veganes Restaurant gehen, das El Maderal – Bar Vegano, in der Carrer de Lepant 220, nahe der Monumental Stierkampfarena (welche glücklicherweise nicht mehr in Verwendung ist, da in ganz Katalonien der Stierkampf mittlerweile verboten wurde). Dieses kleine Restaurant mit 3 Tischen vor der Türe an der wenig befahrenen Straße und 5 bis 6 Tischen drinnen, bietet eine hervorragende vegane Küche. Der zuvorkommende Kellner berät seine Gäste mit unglaublichem Enthusiasmus und ehrlichem Lächeln – Arbeiten kann auch Spaß machen! Dort genossen wir einen veganen Burger, Ensalada Rusa (Olivier Salat – ähnlich unserem Italienischem Salat) die besten Pan con Tomato meines Lebens (auf Nachfrage stammt das hervorragende Brot von einer kleinen Bäckerei aus der Stadtmitte Barcelonas), und obligatorisch natürlich die leckeren spanischen Oliven, die im Grunde zu allem gereicht werden. Richtig satt gegessen, haben wir auf Empfehlung des Kellners noch ein Dessert bestellt. Der Zitronenkuchen, welcher uns so ganz und gar nicht zusagte, da in diesem nach unserem Geschmack viel zu viel Zucker verarbeitet wurde, konnte den positiven Gesamteindruck dieses veganen Restaurants letzten Endes aber nicht schmälern. Hier vergeben wir 5 von 5 Sternen. Kleiner Wermutstropfen – die Kamera leider im Hotel gelassen, somit die Bilder nur mehr im Geiste, aber dank dieser Zeilen wieder in Erinnerung gerufen.
Tags darauf schnell an der La Rambla vorbei (ui, viele, viele, zu viele Leute), schnell weg hier, durch das Barri Gòtic Richtung Meer. Dort angekommen, Schuhe aus, Füße in den Sand und die Sonne ins Gesicht strahlen lassen. Ein frisch gepresster Orangensaft und das Strandflair war perfekt. Wie ich das Salz in der Luft liebe!
Als der Hunger eintraf, sollte das vegetarische Restaurant La Cerería in der Baixada de Sant Miquel 3 im Barri Gòtic das erklärte Ziel sein. Bei warmen Temperaturen (glücklicherweise traf das zu!) kann man an einem der 3 Tische im Innenhof platzen nehmen, andernfalls auch drinnen, im recht bunt dekorierten Lokal. Angeboten wird auch eine Vielzahl an veganen Speisen. An diesem Lokal sind wir rein zufällig vorbeigekommen, nach den Fotos nach, was für ein Glück!
Marisa schlemmt einen veganen Burger, ich eine mit gebratenen Champignons und Mais gefüllte Zucchini mit einer Sojasauce als Topping. Lecker! Lecker! Lecker! Dazu natürlich: Cerveza! Moritz! Oder war es Estrella?! Na egal.
An den stark frequentierten Touristenpfaden wie etwa dem Placa Reial ist das Essen sehr teuer, geschmacklich aber nur so lala, kein Vergleich mit vielen andern Locations in Barcelona. In den landestypischen Restaurants oder Tapasbars abseits der großen Touristenpfade ist das Essen ausgezeichnet, die vegane Auswahl jedoch recht mager. Im Grunde konnten wir immer nur das gleiche essen – Batatas Pravas, xampinyons (Champigons), Pan con Tomato (Brot mit Tomate und Knoblauch), Pimentos de Padrón, Oliven … einmal eine vegane Paella, das war aber leider nix.
Am letzten Abend waren wir im Vegesana, in der Carrer d’Aribau 14 nahe der Universitat de Barcelona, einem vegetarischen asiatischen Restaurant, in dem alle Speisen auf Wunsch auch vegan zubereitet werden. Die Vorspeisen – Frühlingsrollen und das Pan chino (chinesisches Brot) – waren das einzige was uns nicht so zusagte. Die Yuxiang Style Auberginen und der gegrillte Tofu Gemüsereis mit Curry hingegen ein wahrer Traum.
Alles in allem ist Barcelona eine recht vegan-freundliche Stadt. Eine Handvoll rein vegane Restaurant und zahlreiche vegetarische finden sich im Stadtzentrum, welche aber während eines kurzen Städtetrips niemals alle besucht werden können.
Factum: ein erneuter Besuch Barcelonas ein Muss! ¡ SALUD !
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